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Vom Unimog zum Lukimog

Für die technisch Interessierten hier ein paar Einblicke in das was ich verändert bzw. gebaut habe.

Das Basisfahrzeug ist ein U1350, Typ 437, Baujahr 1995, 6 Zylinder Motor, 6 Liter Hubraum, trotz Turbolader nur 136 PS.

Am Fahrzeug habe ich das Tankvolumen um ca. 300l auf ca. 480l erweitert, in zwei Tanks, die ich getrennt schalten kann.

Das Fahrzeug hat im Original- Zustand eine 24V Anlage, die ich um einen zweiten komplett getrennten Stromkreis mit kleinem Solarpanel, 12V Lichtmaschine – anfangs mit Blei- Säure Akkus, inzwischen mit 400Ah Lithium- Ionen Akkus und passendem Ladebooster – erweitert habe.

Die Firma Hellgeth hat unter anderem das Führerhaus gedämmt und ein Splittgetriebe eingebaut. Man muss schon sagen zwischen vorher und nachher liegen Welten.

In der Vorderen Stoßstange, mittig am Rahmenkopf habe ich eine 9,5t Seilwinde eingebaut.

Radio und Monitor der Rückfahrkamera haben mittig am Dach im Fahrerhaus ihren Platz gefunden.

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Der Original Fahrersitz ist gegen einen Recaro Sitz ausgetauscht worden. Lisanne hat für die ersten Jahre eine Easyfix- Halterung für ihren Kindersitz in der Mitte auf der Sitzbank im Fahrerhaus bekommen.

Zum Aufbau:

Den Koffer habe ich aus einem GFK/PU Sandwichmaterial gebaut. Die GFK Deckschicht außen ist 5mm und innen 3,5mm dick, der PU Kern ist 50mm stark. Die Eckverbindungen sind geklebt, da wo sie zusätzlich genietet sind habe ich einen Metallstreifen in das Sandwichmaterial einlaminiert. Das Dach ist mit Alu- Riffelblech belegt, komplett begehbar und kann als Dachträger genutzt werden.

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DSC_3584.jpgKabine und Alkoven bzw. Fahrerhaus Durchstiege sind mit einem Gummi- Faltenbalg verbunden. Fenster , Klappen und Tür sind von der holländischen Firma Outbound Motorhomes. Ein ganz netter Familienbetrieb, der tolle Qualität liefert. Gerade wegen der Fenster bin ich bei denen gelandet, weil die ohne technischen Schnickschnack auskommen und quasi rahmenlos sind. Gerade bei gekippten Fenstern würde sich sonst so eine Art Schießscharten- Ausblick ergeben.

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Den ganzen Koffer habe ich auf einem Stahlrahmen aufgebaut, in den auch die Rückbank mit Gurten und 3 zugelassenen Sitzplätzen verschraubt ist.

Den Aufbau habe ich in meinem Garten unter einem Partyzelt zusammengebaut und dann hat ihn der liebe Peter mit seinem Gabelstapler auf die Ladefläche gehoben. Ich war derartig nervös, ich hätte keinen Stapler bedienen können.

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Verschraubt ist die Kabine auf der Original Unimog Ladefläche.

Dann kam der Innenausbau.

Wir haben eine Eberspächer Diesel Warmwasserheizung mit Heizkörpern, vorrangig wird das Heizungswasser aber durch einen 40l Warmwasserboiler geschleift. Dusche, Kühl- Gefrier- Kombination (Kompressor), 3- flammiger Gasherd, Gas Backofen, Spüle, 220Volt Wandler, Dusche, Toilette machen das Leben auch auf längerer Reise gemütlich.

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Ich habe zwei V4A Frischwassertanks mit insgesamt ca. 600l frostsicher im Fahrzeuginneren eingebaut. Wir haben eine Trinkwasser Entkeimungs- und Wasser- Filtrations- Anlage, sodass wir auch bei schlechter Wasserqualität recht sicher sein können keinen Besuch von Montezuma zu bekommen, oder Chemikalien verseuchtes Wasser trinken zu müssen. Der Abwassertank ist mit 65l recht klein, da wir aber eine chemiefreie Zerhackertoilette haben, können wir unser Abwasser bedenkenlos in der Natur ablassen. Deshalb reicht das Volumen.

Wir haben 6 zugelassene Sitzplätze und 5 „Erwachsenen- Schlafplätze“. So können wir Besuch bekommen, mal mit mehreren Leuten verreisen oder die freien „Schlafzimmer“ als Stauraum nutzen.

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Wir haben im Fahrzeuginneren ca. 500l Stauvolumen in Schränken und nochmals ca. 700l Stauvolumen hinter den Klappen hinten rechts und links von außen. Werkzeug, Wagenheber usw. befinden sich in den Staukästen unter dem Fahrzeug.

Am Heck habe ich zwei bisher unbenutzte GFK Sand- „Bleche“.

Entworfen und gebaut habe ich das alles im wesentlichen alleine, viele Freunde haben mir dabei geholfen.

Dafür ganz großen Dank nochmals. An erster Stelle an Slavik, Peter, Eugen & Philipp („Die Metalllösung“), Gereon (Schumacher Aufzüge), Andre (ATV- Autoteile), Erik, Hinnerk, Udo, Dominik, Ferdi, Lorenz und viele andere…

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Nathi sei auch nochmals für die Unterstützung während der gesamten zweijährigen Bauzeit gedankt, aber die fährt ja jetzt auch mit 😉

Es kommt immer wieder die Frage auf, „…was hat das alles gekostet?“, dazu sei gesagt, wer ein preiswertes Hobby sucht, sollte sich einen Porsche kaufen und fahren 😉

 Lukas

2 Kommentare

  1. Marcus Sauer Marcus Sauer

    „Super-Luki“ – der Perfektions-Baumeister und sein technisches „Baby“
    Wirklich beeindruckend! Abschnittsweise habe ich den Baufortschritt ja auch immer wieder mal gesehen und bewundert! Ich kenne keinen Wohnmobilhersteller der derartig hochwertig und durchdachte Lösungen baut! Kompliment!
    UND: ALLZEIT GUTE FAHRT! Wir lesen ganz gebannt jede Eurer Reiseberichte….
    Mann oh Mann, wirklich eine spannende Abenteuerreise… Hut ab!
    Ganz liebe Grüße aus Kölle Marcus (und Claudia)

  2. Marion Marion

    Sehr schön erläutert Lukas. Auf dass ‚LUKIMOG‘ Euch lange treu & heile bleibt sowie gut durch die Welt schuckelt.
    L G aus Moers
    Marion & Stefan

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